Nach der Trauer über die Leidensgeschichte der Karwoche beginnt im Kirchenjahr am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond eine große Freudenzeit. „Jeder sonnt sich heute so gern, sie feiern die Auferstehung des Herrn“ sagt Faust auf seinem Osterspaziergang. Die Freude ist verständlich, denn schließlich ist die Auferstehung vor allem ein Sieg über den, den wir so sehr fürchten. „Tod, wo bleibt dein Schrecken?“. Passend dazu präsentierte sich dieses Jahr die Natur zum Ostersonntag wie neugeboren, „vom Eise befreit“, „durch des Frühlings holden, belebenden Blick“, so, als hätte auch sie gerade den Tod überwunden.
Zu diesem Freudentag hat der Chor im Hochamt am Sonntagmorgen die „Messe brève No. 7“ von Charles Gounod gesungen. Sie besticht durch ihre Schlichtheit und Klarheit und ist vielleicht gerade deswegen so feierlich und festlich, ein wunderbares Werk der Kirchenmusik. Organist war Max Hoferer, ein junges und vielversprechendes Talent an der Ohlsbacher Orgel.
Mit dem Auferstehungslied „Singt in jubelvollen Chören“ von Max Burger begannen wir die Eucharistiefeier, klangvoll begleitet vom Bläserquartett Maik Bartkowiak (Trompete), Eckhard Klotz (Trompete), Benno Haas (Tuba) und Sandra Leix (Horn). Nach Kyrie, Gloria, Sanctus und Benedictus aus der Messe brève spielten die Bläser zur Kommunion das Largo der Sinfonie „Aus der neuen Welt“ von Antonin Dvořák – ruhig und sehr gefühlvoll. Nach dem Agnus der Messe folgte zum Auszug, zusammen mit den Bläsern, „Erstanden ist der heilig Christ“ von Melchior Vulpius, ein Lied, das von den Regensburger Domspatzen einst in die „Gesänge für die Ewigkeit“ eingereiht wurde.
Charles Gounod war ein französischer Musiker und Komponist. Er wurde 1818 in Paris geboren und kam als Sohn einer Pianistin früh zur Musik. Reisen nach Italien, Österreich und Deutschland erweiterten seinen musikalischen Horizont. Aus seiner Feder stammt die „Inno e Marcia Pontificale“, die heutige Hymne des Vatikan. Er war sehr religiös und wandte sich im Alter intensiv der Kirchenmusik zu. Über 20 kirchenmusikalische Werke – Messen, Oratorien und Kantaten – sind von ihm bekannt. Er starb am 18. Oktober 1893 in Saint-Cloud in der Nähe von Paris.