Zwei Ufer, eine Quelle – Jumelage in Boersch

Wenn man bei der Ohlsbacher Kapelle „Maria im Weinberg“ den Blick nach Westen richtet, sieht man am Horizont die geologischen Geschwister des Schwarzwalds, die Vogesen. Manchmal in Wolken verborgen, manchmal im Dunst nur schemenhaft angedeutet, zuweilen aber so klar, dass man die einzelnen Dörfer in den Rebbergen erkennen kann. An manchen Abenden stellt die untergehende Sonne die Vogesen  in eine magische Kulisse.

So, wie die beiden Höhenzüge Geschwister sind, so sind es auch die Landschaften auf beiden Seiten des Oberrheins und in gewisser Weise auch die Menschen. Dies beweisen die zahlreichen Partnerschaften, die nach Beginn der Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich unter elsässischen und badischen Gemeinden geschlossen wurden. Auch wenn inzwischen die Euphorie des Anfangs einer routinierten Selbstverständlichkeit gewichen ist: In Zeiten, in denen die Bereitschaft zur Einheit in Europa eher ab- als zunimmt, sind auch kleine Zeichen der Verbundenheit von großer Bedeutung.

Die Partnerschaft zwischen Ohlsbach und Boersch wurde vor 25 Jahren ins Leben gerufen und ist bis heute lebendig. Die beiden Gemeinden aus den Vorbergzonen des Schwarzwalds und der Vogesen haben – wie die Landschaften östlich und westlich des Rheins – sowohl wohltuende Gemeinsamkeiten wie auch interessante Unterschiede und passen vorzüglich zusammen. Jubiläen sind eine gute Gelegenheit, bestehende Bande zu stärken. Nach der Partnerschaftsfeier in Ohlsbach am 3. Juli feierte Borsch die „Jumelage“ am 25. September und begann diesen Tag mit einer feierlichen Messe in der Pfarrkirche. Unter der Leitung von Monsieur Bernhard sangen wir gemeinsam mit dem Boerscher Chor Lieder in französischer und deutscher Sprache. Einen herzlichen Dank für die Einladung und die eindrucksvolle Feier!