Fronleichnam

Wie schon seit einigen Jahren feierten wir in Ohlsbach das Fronleichnamsfest am Sonntag nach dem eigentlichen Feiertag. Bei wolkenlosem, strahlend blauen Himmel und noch erträglichen Temperaturen zogen die teilnehmenden Vereine zusammen mit den Ministranten und Pater Justine Jose in die Kirche ein.

In der feierlichen Messe begleitete der Musikverein aus dem Chorraum hinter dem Altar die Gemeindegesänge. Der Chor sang zum Evangelium das „Halleluja“ nach der Melodie von Stefan Rommelspacher, und zur Gabenbereitung „Let Us Break Bread Together on Our Knees“, ein traditionelles afroamerikanisches Spiritual, das tief in der Geschichte der Sklaverei in den USA verwurzelt ist.

Nach der Messe formierte sich die Prozession, angeführt vom Musikverein, um Justine Jose mit der Monstranz auf einem verkürzten Weg durch das Dorf zu begleiten. Beim Altar am Dorfplatz sangen wir „Brot des Lebens“ nach der Melodie von Thomas Gabriel und dem Text von Eugen Eckert, beim Altar in der Liesi „Wir glauben an Gott Vater“, eine Komposition von Bezirkskantor Matthias Degott, im vierstimmigen Satz von Konstantin Bläsi. Edward Elgars „Ave verum“ ist ein schlichtes und sanftes Stück, das dem lateinischen Text in ruhiger, ehrfürchtiger Weise folgt. Wir sangen es, nachdem die Prozession wieder in der Kirche angekommen war. Der Segen und das Te Deum der Gemeinde, begleitet vom Musikverein, beendeten die Feier. Organist und Kantor war Chorleiter Konstantin Bläsi.

Mozarts Orgelsolomesse an Trinitatis

Wolfgang Amadeus Mozart hat uns stilistisch brillante, unvergleichlich schöne Kompositionen hinterlassen und damit auch die sakrale Musik nachhaltig geprägt. In seinen Werken spürt man Spiritualität und musikalische Raffinesse. Die Kirchenmusik ist ohne seine Werke nur schwer vorstellbar, auch wenn seine Bedeutung nicht so tiefgreifend ist wie die von Johann Sebastian Bach.

Die „Missa brevis in C-Dur“, KV 259, ist ein faszinierendes Beispiel für seinen Umgang mit der Kirchennmusik. Da sie die Orgel nicht nur als Begleitung, sondern als konzertierendes Element einsetzt, wird sie auch „Orgelsolomesse“ genannt. Dadurch erhält sie eine besondere Note und wird zu einem Glanzlicht unter seinen kurzen Messen.

Wir sangen sie an Trinitatis, dem Titularfest unserer Kirche „Hl. Dreifaltigkeit“, zusammen mit Sängerinnen und Sängern vom Kirchenchor Schutterwald-Dundenheim.

Wir freuten uns sehr über die Unterstützung und schätzen die Freundschaft und musikalische Verbundenheit. Organist war Bezirkskantor Matthias Degott.

Pfingsten

„Der Geist weht, wo er will“, sagt Paulus. Wir baten um ihn in der Pfingstmesse mit dem schlichten, meditativen „Veni sancte spiritus“ aus Taizé. Solisten waren Birgit Näger und Konstantin Bläsi. Unsere weiteren Lieder mit der Bitte um den Heiligen Geist: „Komm Heiliger Geist, o Schöpfer du“, im Satz von J. S. Bach, „Öffne meine Ohren“, eine Komposition der früheren Chorleiterin Ulrike Neff und „Atme in uns, Heiliger Geist“ von Jean-Marc Morin. Justine Jose zelebrierte die Messe, Organist war Konstantin Bläsi.

Gemeinsamer Gottesdienst

Der gemeinsame Gottesdienst der Seelsorgeeinheit war in diesem Jahr an Christi Himmelfahrt geplant und sollte beim Ohlsbacher Mineralbrunnen stattfinden. Man freute sich schon darauf, doch das Wetter zeigte sich nach den wunderbar klaren und kühlen Tagen der ersten Maihälfte gegen Ende des Monats zu unbeständig, um eine Liturgie unter freiem Himmel zu wagen. So kam man schließlich in der Ohlsbacher Pfarrkirche zusammen.

Mitglieder der Kirchenchöre Gengenbach, Berghaupten und Ohlsbach sowie ein junges Bläserquintett gestalteten unter der Leitung von Bezirkskantor Matthias Degott die Feier, die von Pfarrer Erwin Schmidt zelebriert wurde, musikalisch. Chorleiter Konstantin Bläsi unterstützte die Bassstimmen. Das Quintett hat mit großer Musikalität und erstaunlicher Reife den Chor begleitet. Es war eine Freude zu hören, wie fein abgestimmt und aufmerksam die jungen Leute musizierten. Besten Dank dafür!

Evensong in Gengenbach

Ein Evensong („Abendlied“) ist ein traditioneller Abendgottesdienst der anglikanischen Kirche. Der überwiegende Teil der Liturgie wird von einem Chor gesungen, mit Orgelbegleitung oder a cappella. Im Zentrum steht die Musik, es gibt nur eine kurze oder gar keine Predigt. Zu den typischen Bestandteilen gehören ein Einleitungsgesang, gesungene Psalmen, Magnificat und Nunc dimittis. Große Werke von Byrd, Purcell, Stanford und Rutter wurden speziell für den Evensong komponiert. Viele – auch Menschen, die nicht religiös sind – empfinden den Evensong als spirituell besonders tiefgründig und bewegend. Er bietet einen Raum der Stille, ausgefüllt mit Musik.

Im Rahmen der Feierlichkeiten zu „1300 Jahre Benediktinerkloster Gengenbach“ hat Bezirkskantor Matthias Degott diese Gottesdienstform für einen Chortag des Bezirks Offenburg-Kinzigtal-Lahr gewählt, in Absprache mit den Chorleiterinnen und Chorleitern der Kirchenchöre. Zu seiner großen Freude kamen über 150 Sängerinnen und Sänger sowie ein Bläserquintett in Gengenbachs Stadtkirche St. Marien. So entfaltete sich eine wunderbare Abendstimmung, die Kirche des barocken Klosters Gengenbach wurde zu einem Ort glanzvoller, vielstimmiger Chormusik in der anglikanischen Tradition des Evensong, eingebettet in den Klang der Orgel und der Bläser und in die Ausstrahlung des Kirchenraums.

Leitung: Matthias Degott
Organist: Matthias Degott
Geistliche Begleitung: Roland Rettenmaier

Es dirigierten:
Liturgische Eröffnung – Tilo Strauß   •  Hymnus – Stimmt unserm Gott ein Loblied an – Tilo Strauß   •  Psalm 1 – Jauchzet freudig – Erika Hansert   •  Psalm 2 – Wohl denen, die da wandeln – Simon Meder   •  Antwortgesang – Herr, Dein Wort – Markus Grothmann   •  Magnificat – Meine Seele preist – Eva Peichl   •  Nunc dimittis – Herr, nun lässt du deinen Diener – Tilo Strauß   •  Glaubensbekenntnis – Wir glauben – Martin Schoch   •  Fürbitten – Erhöre uns – Simon Meder   •  Vater unser – Winfried Oelbe   •  Danksagung – Hoch sei gepriesen – Stefan Meier   •  Mariengruß – O Maria, sei gegrüßt – Konstantin Bläsi

Benediktinerabtei Gengenbach – Geschichte

Mit Mendelssohn achtstimmig an Ostern

Ein Bild, das wie viele andere versucht, die Ereignisse am Ostermorgen darzustellen: Die Szenerie zeigt eine alte, in den Fels gehauene Grabkammer, deren massiver runder Stein beiseite gerollt wurde. Der Eingang ist dunkel, aber ein Strahl der Morgensonne fällt darauf. Die Umgebung ist eine karge, hügelige Landschaft. Im Hintergrund erheben sich die Hügel von Judäa, am Horizont ist die entfernte Silhouette Jerusalems zu erkennen. Zwei Menschen – vermutlich die Emmausjünger – stehen davor, offensichtlich erstaunt und verwundert über das, was sie sehen.

Die beiden befinden sich in einer schmerzlichen Gefühlslage aus Trauer, Ratlosigkeit und Verwirrung. Sie haben einen Menschen geliebt und bewundert, in den sie große Hoffnungen gesetzt hatten, den sie gar für den versprochenen Messias hielten, der aber vor drei Tagen gedemütigt, gefoltert, gekreuzigt und in dieser Grabkammer bestattet worden war.

Eine solche Seelenlage beschreibt der Psalm 43. Er drückt das Ringen mit Gott in Zeiten höchster Not aus. „Richte mich, Gott, und führe meine Sache wider das unheilige Volk.“ Er ist ein bewegendes Gebet zwischen Klage und Hoffnung, ein Ruf nach Licht in Zeiten der Dunkelheit. Mendelssohns Komposition bringt dies im Wechsel von düsteren, klagenden Passagen zu strahlenden, hoffnungsvollen Klängen meisterhaft zum Ausdruck.

In der Eucharistiefeier am Ostermorgen, zelebriert von Pfarrer Erwin Schmidt, setzte Max Hoferer an der Orgel den Akzent gleich zu Beginn auf Felix Mendelssohn-Bartholdy. Zum Einzug spielte er die Orgelsonate Nr. 4 Op. 65, MWV W 59 – Allegro con brio. Virtuos! Wir trugen Mendelssohns Psalm 43 zum Antwortgesang vor. Die ebenfalls achtstimmigen Messteile „Kyrie“ und „Heilig“ aus Mendelssohns „Deutsche Liturgie“, Mozarts „Halleluja“ aus „Exsultate, jubilate“ sowie die Auferstehungslieder „Halleluja, lasst uns singen“ und „Gelobt sei Gott im höchsten Thron“ vervollständigten unsere Beiträge. Max Hoferer beendete die Feier mit der Orgelsonate Op. 65 Nr. 1 – Allegro assai vivace, natürlich von Felix Mendelssohn-Bartholdy, MWV W56. Wir freuten uns sehr über alle, die dabei waren!

Neujahrsempfang der Pfarrgemeinde

Neujahrsempfang 2025

„Wie schön leuchtet der Morgenstern“. Der bekannte Choral von Philipp Nicolai basiert auf verschiedenen biblischen Bildern, unter anderem auf Psalm 45 und dem Hohelied, und besingt die Freude über die Geburt Jesu. Johann Sebastian Bach erweiterte ihn zu einer Kantate (1725, zum Fest „Mariä Verkündigung“, BWV 1). Mit Bachs vierstimmigem Satz und Liedern aus den Freiburger Chorbüchern umrahmten wir die Abendmesse vor dem Neujahrempfang, zu dem das Gemeindeteam geladen hatte. Wie schon im letzten Jahr begleitete uns Erwin Meyer ganz wunderbar an der Orgel.

Pfarrer Rettenmaier erinnerte an die Eucharistiefeier am Christkönigssonntag mit der Verabschiedung des langjährigen Gemeindereferenten Achim Schell: Die vollbesetzte Kirche, die vielen Beiträge, die dankbare, festliche und nachdenkliche Atmosphäre, eine Feier mit „Gänsehautmomenten“ und ein Höhepunkt im vergangenen Jahr.

Das Anschneiden der Neujahrsbrezel durch Pfarrer und Bürgermeister – Roland Rettenmaier und Bernd Bruder – beim anschließenden Empfang ist eine liebenswerte Tradition geworden. Die Ehrungen, Rück- und Ausblicke (besonders schön: der bebilderte Rückblick auf die Romfahrt der Ministranten!) waren der Rahmen eines fröhlichen und gemütlichen Beisammenseins an diesem Abend. Herzlichen Dank, Gemeindeteam!