Adventskonzert 2014 – Von Botschaften, Boten, Menschen und Ereignissen im Advent

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Foto: Daniel Lehmann

Die Bezeichnung „Advent“ ist dem lateinischen Wort „Adventus“ entnommen und bedeutet nicht etwa „Erwartung“, sondern vielmehr „Ankunft“ und „beginnende Anwesenheit“. Im römischen Reich war sie ein fester Ausdruck für Ankunft und Anwesenheit eines Königs, eines Herrschers oder einer Gottheit. Für die Christen, die diese Bezeichnung übernahmen, bedeutet sie die begonnene Anwesenheit Gottes. Eine Anwesenheit jedoch, die noch nicht vollendet ist, sondern in ihrer Kirche und in ihren Gemeinden weiter wachsen und gedeihen muss.

Woher aber haben Christen die Gewissheit, dass mit jener Geburt in Bethlehem der angekommen ist, den die Menschen so sehnlichst erwarten, der mit großer Macht und Herrlichkeit kommen sollte, um sie aus Not und Elend, aus Leid und Schmerz, aus Ungerechtigkeit und Unterdrückung zu erlösen? Es sind die Boten und deren Botschaften, die prägenden Gestalten und beherrschenden Figuren des Advent, die ihnen diese Gewissheit geben, allen voran Maria und Johannes. Und die gleichermaßen unauffälligen wie wundersamen Ereignisse, die diese Zeit charakterisieren.

Der Engel trat bei ihr ein und sprach: „Gegrüßt seist Du, voll der Gnade“.  Eine Sternstunde der Weltgeschichte – denn hier und an dieser Stelle hat wahrhaft im Vollsinn die Anwesenheit Gottes unter den Menschen begonnen. Hier ist wirklich Advent geworden. Aber bedenken wir: Diese Sternstunde der Weltgeschichte war zugleich eine ihrer stillsten Stunden. Eine vergessene Stunde, die in keiner Zeitung stand und deren keine Illustrierte Erwähnung tat oder getan hätte, wenn es dergleichen schon damals gegeben hätte. Was uns hier gesagt wird, ist also zuallererst ein Geheimnis der Stille. Das wahrhaft Große wächst unbemerkt.“ (Josef Ratzinger)

Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Advents- und Weihnachtszeit eine sehr stille Zeit ist und sich Komponisten ihr mit besonders ruhiger, aber gleichzeitig besonders freudiger und tiefgründiger Musik zuwenden. Mit ihren Kompositionen widmeten wir unser Adventskonzert dem „Geheimnis der Stille“, den Boten und Botschaften, Menschen und Ereignissen in den Zeiten dieser Sternstunde.

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